Philosophische Seminare im Ägyptischen Museum der Universität Bonn

Aus Anlass der Präsentation einer neuen Vitrine zum Thema „Mumifizierung“ bietet das Ägyptische Museum der Universität Bonn in Zusammenarbeit mit dem Philosophen Dr. Thomas Ebers zwei Seminare an. Im Rahmen dieser Gespräche werden sich in der Auseinandersetzung mit dem altägyptischen Objekt entwickelnden Themen diskutiert. Auf diese Weise soll die Rolle des Museums als eines Ortes der Auseinandersetzung und Aneignung herausgestellt werden. Die Seminare sind als moderierte Gespräche mit Ausblicke in die Philosophie- und Religionsgeschichte angelegt. Der mumifizierte Kopf ist gewissermaßen Ideen- und Assoziationsgeber; inhaltlich wird es weniger um die Beschwörung möglicher altägyptischer Realitäten, als darum, den Fragestellungen der Gegenwart nachzugehen.

Die Seminare finden jeweils am Mittwoch, den 29. Januar und 5. Februar, ab 18:30 Uhr im Ägyptischen Museum der Universität Bonn, Regina-Pacis-Weg 7, statt. Sie sind öffentlich; die Teilnahmegebühr beträgt für jede Veranstaltung 10,– EUR. Wir bitten um telefonische (0228/739710) oder elektronische (aegyptisches-museum@uni-bonn.de) Anmeldung. Die Seminare werden ab einer Teilnehmerzahl von acht Personen durchgeführt.

1. Seminar, Mittwoch 29. Januar, 18:30 bis 20 Uhr

Von der Notwendigkeit, sterblich sein zu müssen

Der mumifizierte Kopf ist ein memento mori. Er gibt Anlass darüber nachzudenken, ob wir den Tod oder das Sterben fürchten. Sucht die Philosophie den Tod und flieht die Religion denselben? Könnte es vielleicht unsinnig sein, unsterblich sein zu wollen? Und wie ist folgender Satz des Schriftstellers Julian Barnes zu verstehen: „Nichts, was man fürchten müsste“?

2. Seminar, Mittwoch, 5. Februar, 18:30 bis 20 Uhr

Von der Notwendigkeit, geboren zu werden

Viel wurde über die Notwendigkeit zu sterben nachgedacht. Dabei ist die Antwort einfach: Weil wir geboren werden. Aber warum werden wir geboren? Diese Frage ist unergründlicher als die Frage nach dem Tod. Wohnt dem Anfang vielleicht ein Schrecken inne – wie es in der antiken griechischen Kultur immer mitgedacht wurde? Oder ist jede Geburt ein Fanal für den Neuanfang?